Für viele beginnt der Einstieg ins Bloggen mittels eines kostenlosen WordPress-Blogs von wordpress.com. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Technisches Know-How ist nicht notwendig und innerhalb weniger Minuten ist der erste eigene Blog einsatzbereit.

Doch wenn einen das Blogging-Fieber dann einmal gepackt hat, merkt man schnell, dass die „Fertig-Lösung“ nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist. Wer im Code seines Themes bauen will, wer feintunen will oder ein besonders „mächtiges“ Plugin einsetzen möchte, wird die Grenzen schnell kennenlernen. Abhilfe schafft hier dann nur ein selbst-gehostetes WordPress.

Doch gerade für Neulinge ist es schwer einzuschätzen, welches Webspace-Angebot zu den eigenen Bedürfnissen passt? Zwar gibt es gute WordPress-Webhoster Vergleichsseiten wie z.B. hier, jedoch bleiben bei Neulingen oft Fragen unklärt. Wie viel Speicherplatz braucht man? Ist der Traffic wichtig und was ist eigentlich das PHP-Memory-Limit? Diese und weitere Fragen wollen wir im Folgenden klären und somit den Einstieg erleichtern.

Die harten Fakten

Harte FaktenZu den „harten Fakten“ zählen technische Eigenschaften der Hostingangebote, welche sich in Zahlen ausdrücken und so miteinander vergleichen lassen. Die wesentlichen Werte und deren Bedeutung findest Du in den folgenden Absätzen.

Webspace / Speicherplatz; Ist der eigentliche Speicherplatz. Gemessen in Megabyte (MB) oder Gigabyte (GB). Hier kommt es stark darauf an wie viel und was ihr bloggen wollt. Wer viel mit Bildern arbeitet, braucht mehr Speicherplatz als jemand, der ausschließlich Texte verarbeitet. Als Faustregel sollte man schauen, dass mindestens 2 GB Speicher vorhanden sind. Wer weiß, dass er hauptsächlich Texte veröffentlicht, kommt auch mit weniger aus. Wer aber hingegen weiß, dass er sehr viele Bilder veröffentlicht (z.B. Food-, Reise- oder Fashion-Blogger), sollte direkt zu 4 GB oder mehr greifen. Hat man sich einmal verkalkuliert, kann bei den meisten Hostern jedoch auch Speicherplatz nachgebucht werden.

Traffic; Wird wie Speicher in GB angegeben und beschreibt das erlaubte Datenvolumen. Dieses setzt sich (vereinfacht gesagt) aus der Größe eurer Webseite und der Anzahl der Aufrufe zusammen. Ist die Startseite des Blogs zum Beispiel 1 MB groß und ihr habt 10.000 Besucher im Monat, dann erzeugt dies einen Traffic von ~10 GB. Um hier abschätzen zu können, kann man den eigenen Blog einmal mit den Pindom Tools messen. Die erhaltene „Page Size“ multipliziert man mit der Anzahl der monatlichen Seitenaufrufe (nicht Besucher!). Das Ergebnis ist der zu erwartende Traffic, zu dem man dann noch mal 20-50% Puffer aufschlägt. Noch besser ist jedoch ein Webspace-Tarif mit unlimitiertem Traffic. Das spart Arbeit und Nerven.

Unterstützte Technologien; Um WordPress zu betreiben, müssen ein paar Server-Technologien vorhanden sein. PHP und eine MySQL- oder Maria-Datenbank sind hierbei essenziell. Fehlen diese im Paket, so solltet ihr davon direkt Abstand nehmen.

Anzahl der Datenbanken; Die Anzahl der Datenbanken gibt an wie viele Datenbanken angelegt werden können. Für WordPress wird mindestens eine benötigt. Solltet ihr jedoch vorhaben mehrere Blogs zu betreiben, kann es nicht schaden, direkt ein Angebot zu wählen, welches mehrere Datenbanken enthält. (Notfalls kann man auch mehrere WordPress-Installationen auf einer Datenbank betreiben. In der Praxis rate ich jedoch davon ab.)

Größe der Datenbank; Einige Hoster beschränken zudem die Größe der Datenbank. Hier solltet ihr darauf achten, ob solch eine Beschränkung vorliegt und ob diese ausreichend groß ist. Als Vergleichsmaß kann ich mit folgenden Werten dienen. Ein Blog mit rund 700 Posts mittlerer Länge und 2000 Kommentaren erzeugt bei mir eine Datenbank von ca. 100 MB. Verglichen an der Anzahl der erwarteten Posts und Kommentare in eurem Blog könnt ihr nun abschätzen, wie groß eure Datenbank wird. Alternativ wählt ihr einen Tarif ohne Beschränkung der Datenbankgröße.

Anzahl der Domains; Kann zwei Bedeutungen haben. Entweder die Anzahl der Domains, die kostenlos im Paket mitbestellt werden können oder die Anzahl der Domains, die überhaupt auf das Paket aufgeschaltet werden dürfen. Erstere Variante ist nett, um Kosten zu sparen. Letztere wird interessant, wenn man mehrere Blogs oder Webseiten betreiben will. Sind im Paket nur 3 Domains erlaubt, kann man noch so viel freien Speicherplatz haben – das Aufschalten einer vierten Domain wird nicht erlaubt. In dem Fall hilft dann nur ein teureres Webspacepaket.

PHP Memory Limit; Gibt an, wie viel Arbeitsspeicher der PHP-Interpreter nutzen darf. Braucht ein PHP-Skript mehr Arbeitsspeicher als das Limit erlaubt, kommt es zu einer Fehlermeldung und der Blog wird nicht mehr angezeigt. Im Normalfall reichen 128 MB als PHP Memory Limit aus. Der Arbeitsspeicherbedarf steigt jedoch mit der Anzahl der eingesetzten Plugins. Wer sehr viele Plugins nutzen möchte (wovon prinzipiell abzuraten ist), sollte hier besser zur 192 MB oder 256 MB greifen. Manchmal lässt sich das PHP Memory Limit aber auch von Hand erhöhen wie es hier von mir beschrieben wurde.

Die weichen Fakten

Weiche FaktenZu den „weichen Fakten“ zähle ich Dinge, die nicht unmittelbar in Zahlen messbar sind. Die meiner Meinung nach wichtigsten dieser Eckpunkte findest Du im Folgenden.

Erreichbarkeit des Supports; Gibt es Angaben darüber wann und wie der Support erreichbar ist? 24/7 oder nur werktags? Nur per Chat, Mail oder auch per Telefon? Denn auch, wenn man sich für technisch begabt hält, kann es immer zu Komplikationen kommen, die nur zusammen mit dem Hoster gelöst werden können und gerade dann ist ein 24/7-Support goldwert.

Kosten des Supports; Ist der Support kostenlos oder kostenpflichtig? Bist du technisch versiert oder brauchst du öfters Unterstützung? Gerade wenn man den Support auch für weniger dramatische Szenarien kontaktiert, sollte man sich vorher darüber informieren, ob und wie teuer der Support ist.

Reputation; Was sagen die Anderen? Gibt es Erfahrungsberichte – sowohl positiv als auch negativ? Eine kurze Recherche vorab bewahrt dich davor, beim nächstbesten „Kinderzimmer-Webhoster“ zu landen. Zu fast alles größeren Hostern gibt es mittlerweile ausführliche Erfahrungsberichte, welche auf jeden Fall zurate gezogen werden sollten.

Fazit

Nun sind wir auch schon am Ende des Artikels. Du hast nun die meiner Meinung nach 10 wichtigsten Merkmale eines guten WordPress-Hosters kennengelernt. Wenn du diese Punkte beachtest, kann bei deiner Hoster-Wahl nichts mehr schief laufen.

Und wenn doch einmal etwas unklar sein sollte, schreib mir einfach einen Kommentar. Dann schauen wir zusammen, welches Angebot am besten zu Dir und deinem Vorhaben passt.

 

Standardmäßig ist die Anzahl der erlaubten Dateitypen, die man über den Medienuploader in WordPress hochladen darf, begrenzt. Eine Übersicht der erlaubten Dateitypen kann im WordPress Codex eingesehen werden. Möchte man nun jedoch zum Beispiel Vektorgrafiken im SVG-Format hochladen, wird dies von WordPress unterbunden.

Um den Upload beliebiger Dateitypen in WordPress zu erlauben, müssen diese der Liste der erlaubten Dateitypen hinzugefügt werden. Dies geht auf unterschiedlichen Wegen. Drei Lösungsansätze sollen nachfolgend vorgestellt werden.

Erlaubte Upload-Dateitypen per Coding bearbeiten

In der ersten Variante ändern wir die Liste der erlaubten Dateitypen für den Upload per Hand im WordPress Code. Folgendes Snippet muss an geeigneter Stelle (z.B. in der functions.php) eingepflegt werden.

Die WordPress-API bietet den Filter upload_mimes an, in welchen wir uns mit einer Funktion einklinken und das Array mit den erlaubten Dateitypen bearbeiten können. Um Dateitypen hinzuzufügen oder zu entfernen, muss einfach nur das Array der erlaubten Typen bearbeitet werden.

Die Dateitypen müssen hierbei in Form ihres MIME-Type angegeben werden. Eine recht vollständige Liste aller MIME-Types kann zum Beispiel hier eingesehen werden.

Erlaubte Dateitypen für den Upload per Plugin ändern

Wer nicht in den Code eingreifen möchte, kann zur Änderung der erlaubten Dateitypen auch ein Plugin nutzen. Hier bietet sich zum Beispiel die Verwendung des Plugins WP Extra File Types an. Im

Hintergrund macht dieses Plugin jedoch nichts anderes als oben stehendes Snippet. Ob man für einen Vierzeiler wirklich ein Plugin verwenden möchte, bleibt jedem selbst überlassen.

Erlaubte Dateitypen in WordPress Multisite ändern

WordPress Multisite erlaubte DateitypenNoch etwas anders sieht es aus, wenn man WordPress im Multisite Modus nutzt. In diesem Fall lassen sich die erlaubten Upload-Dateitypen direkt aus dem WordPress-Backend heraus einstellen.

Die Liste der erlaubten Dateitypen kann über das Menü „Netzwerkverwaltung –> Einstellungen –> Netzwerk Einstellungen“ gepflegt werden. An dieser Stelle lässt sich im Feld „Erlaubte Dateitypen“ eine Whitelist pflegen.

Hierbei ist zu beachten, dass diese Einstellung für jede Seite im Netzwerk gilt!